Hier fängt etwas an
Hier wird etwas möglich
Du bist eingeladen
Es gibt eine Wahl
eine prima Möglichkeit,
dich dir selbst zuzuwenden
... gemeinsam mit Anderen,
bequem von zuhause aus,
auf deinem Lieblingsplatz,
per Teleseminar.
Oktober-Thema:
"Verbinde dich mit der Liebe"
Hier findest du mehr
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27. Okt. 2014
Heute möchte ich darüber schreiben, wie wir zu uns stehen und bei uns bleiben können, wenn eine Situation herausfordernd wird.
Kennst du das auch?
Eine an sich harmlose Situation,
und plötzlich kommt etwas in dir auf,
oder etwas berührt dich,
„deine Knöpfe“ werden gedrückt,
und schon verwickelst du dich
und es ist,
als ob alles aus dem Ruder läuft.
Ein Paar trifft sich am vereinbarten Ort, sie machen gut gelaunt ihre Erledigungen, steigen jeder ins eigene Auto und fahren heim. Dort fährt Er den größeren Wagen wie üblich auf den Privat-Parkplatz, allerdings nicht, ohne kurz innezuhalten, um sich mit ihr zu verständigen. Sie mißinterpretiert das, in ihr steigt plötzlich eine unbändige Wut auf, Sie kommt gar nicht dazu, sich bewußt zu machen, daß sie an diesem Tag gern selbst den Parkplatz am Haus gehabt hätte, weil sie es am nächsten Morgen ganz bequem gebraucht hätte. Und so wird ihr auch nicht bewußt, daß sie ihm das ja immer noch einfach mitteilen kann. Statt dessen verfängt sie sich in einem Gemisch aus Wut, Enttäuschung und Kränkung und kann ihn dann nur noch wütend anfahren. Er wiederum fällt aus allen Wolken, kann keinen Grund für den massiven Stimmungswechsel ausmachen, versucht eine humorvolle Geste, die kommt aber nicht an, und dann gehen bei ihm „die inneren Lichter aus“, und ehe er sich´s versieht, macht er völlig dicht, haut ab und schreibt ein kaltes Abschiedsmail.
Jeder von uns trägt in sich verletzte Seiten, geläufig spricht man z.B. auch von „wunden Punkten“. Dies sind alte seelische Verletzungen, die nie heilen konnten, z.B. weil damals, als es passierte, niemand wußte, wie man damit umgehen kann, oder weil niemand bemerkt hat, daß da ein unangemessenes Verhalten dem Kind gegenüber geschah, oder weil die Verletzungen sich oft wiederholten, tagtäglich geschahen, u.ä.
Wenn wir in derlei verletzenden Situationen kein Mitgefühl, keinen Trost und keine Hilfe bekommen haben, helfen wir uns (auch als Kinder und Baby schon) notgedrungen in der Regel bisher damit, daß wir
All diese verbreiteten Varianten haben eins gemeinsam:
es geht immer um „ein Dagegen gehen“,
einmal aktiver, einmal passiver – einmal gegen andere, einmal gegen uns selbst.
Und – es ist uns so vertraut, es ist so verbreitet, und wird dermaßen zur Gewohnheit, daß das alles normalerweise unbewußt abläuft.
Wenn nun in der Gegenwart etwas geschieht, das die alte Verletzung aus der Vergangenheit berührt, wird automatisch eines der bevorzugten obigen Reaktionsmuster aktiviert. D.h. wir reagieren
1. unbewußt
2. kindlich od. jugendlich
3. gegen Jemand, der gar nichts damit zu tun hat
4. unangemessen heftig dem jetzigen Anlaß gegenüber
Die Traumatherapeuten nennen das „Gertriggert-werden“. Traumatisierte brauchen Hilfe dabei, ihre Haupttrigger-Punkte herauszufinden und diese zu neutralisieren.
Da jeder Mensch Wunde Punkte in sich trägt, ist es nicht nur für die eigene Psychohygiene, sondern auch für das Klima in einer Partnerschaft und überhaupt in sozialen Beziehungen, sehr zuträglich und empfehlenswert, wenn wir unsere wichtigsten Triggerpunkte kennen und lernen, damit angemessener umzugehen – nämlich mit emotionaler Reife, auf Erwachsenen-Ebene.
Das erste, was wir üben können, um diesem üblen Spiel ein Ende zu setzen, mutet – wie so oft – paradox an: Wir können aufhören etwas zu tun. Das stoppt die oben beschriebenen automatisierten Reaktionsmuster.
Dann wenden wir uns von der äußeren Situation kurz um nach innen, schenken zuerst uns selbst Aufmerksamkeit und horchen, wie es uns geht.
Wir dürfen dann zunächst für uns selbst sorgen, und das tun wir am einfachsten, schnellsten, effektivsten, wenn wir uns mit unserer Seele verbinden und ihre Liebe wieder spüren und annehmen. Und selbst wenn du sie in dem aufgewühlten Moment nicht mehr wahrnehmen kannst, so hilfst du dir, wenn du einfach einen Halt spürst, z.B. setz dich auf einen Stuhl und spür, wie er dich hält. Oder nimm deine Füße auf dem Boden wahr und spür, wie der Boden dich hält. Und laß dich einfach nur halten!
Wenn du wieder besser bei dir bist, nimm einfach wahr, wo und wie du gegen die aktuelle Situation und dein inneres Befinden damit gehst. Welche der oben beschriebenen alten Reaktionsmuster sind in dir angesprungen: eher passive Rückzugsmuster oder aktivere Eingreifmuster?
Laß nun, wenn du magst, ein paar weiche Atemzüge fließen und erlaube, daß das Dagegen-gehen, in welcher Form auch immer – ausklingt. Du kannst dir auch vorstellen, wie du mit jedem Atemzug ein bewußtes JA zum Leben atmest.
Du wirst mehr und mehr in deine Mitte zurückfinden und oft wirst du überrascht feststellen, daß es schon gut ist, daß es im Außen nichts zu tun gibt. Aber manchmal spürst du einen klaren und liebevollen Handlungsimpuls, dem darfst du dann folgen. Er wird dich nicht in eine Eskalation führen, sondern in eine gesunde Klärung.
Probier es mal aus!
Und wenn du möchtest, kannst du gern unten im Kommentarfeld berichten.
Im November beschäftigen wir uns in der Tele-Übungsgruppe schwerpunktmäßig damit, wie wir mit Triggersituationen umgehen können. Wenn dich das gerade beschäftigt, bist du herzlich eingeladen.
Hier geht’s zur thematischen Übersicht in der November-Übungsgruppe.
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